Wer wir sind
Wir sind die Hausgemeinschaft der Corinthstraße 53, die im Friedrichshain, zwischen Ostkreuz und Spree, an der Grenze zu Treptow liegt. Wir sind etwa 40 Bewohner*innen. Einige von uns sind Berliner*innen, einige Zugezogene, manche leben erst seit kurzem in der Corinthstraße, andere seit vielen Jahren. Doch wir sind eine solidarische Hausgemeinschaft und wir alle leben gerne hier im Kiez!
Was uns bewegt
Am 28. Januar 2019 wurden wir von unserer damaligen Hausverwaltung informiert, dass unser Haus mit Wirkung vom 1. Februar an die Luxemburger CER Berlin RP Osloer S.à.r.l. verkauft wurde. Am 31. Januar war an unserem Haus zu lesen, dass hier Eigentumswohnungen zu verkaufen seien, die Teilung des Hauses war beim Grundbuchamt schon 2018 beantragt worden.
Hatten wir bis dahin noch die Hoffnung gehabt, dass sich das lediglich auf zwei bereits leerstehende Wohnungen bezog, wurden unsere Befürchtungen mit einem Schreiben vom 13. Mai bestätigt: Der neue Eigentümer hat sich zum Verkauf unserer Wohnungen entschlossen, die Corinthstraße 53 soll in Eigentumswohnungen umgewandelt werden
Da für unseren Kiez zu diesem Zeitpunkt noch nicht die soziale Erhaltungsverordnung (Milieuschutz) bestand, hat der Bezirk auch kein Vorkaufsrecht für unser Haus und kann mit dem neuen Eigentümer keine Abwendungsvereinbarung schließen.
Seit Mitte April kam es durch verschiedene Sanierungsmaßnahmen zu erheblichen Einschränkungen. Durch ihre mangelnde Transparenz und Kommunikationsbereitschaft, vermittelt die neue Hausverwaltung CAPERA Immobilien Service GmbH den Eindruck, dass sie ausschließlich den Verkauf der Immobilie vorantreiben will und die Mieter*innen lediglich ein Störfaktor auf diesem Wege sind.
Mittlerweile wissen wir, dass hinter der Luxemburger Firma die Carlyle Group steht – einer der größten (US)-Vermögensverwalter und Immobilieninvestoren weltweit, der sich mit dem Erwerb und Verkauf von Immobilien in Berlin eine möglichst hohe Rendite verspricht und gleichzeitig Steuern in Deutschland vermeidet.
Was das für uns heißt
Die Folgen des Ausverkaufs der Stadt und der Irrsinn des Berliner Immobilienmarktes haben damit auch uns erreicht. Wir befürchten durch Sanierungen, Modernisierungen, angehobene Mieten und durch die Umwandlung in Eigentum, aus unserem Zuhause verdrängt zu werden.
Was wir wollen
Wir wollen bleiben! Wir wollen in einem Miet- statt in einem Spekulationsobjekt wohnen. Um die Verdrängung zu verhindern, streben wir einen gestreckten Erwerb, nach dem Vorbild der Karl-Marx-Allee an und wünschen uns dafür die Unterstützung des Bezirks Friedrichshain- Kreuzberg und der Stadt Berlin.
Da die Corinthstraße seit dem 10. Juli 2019 in einem Milieuschutzgebiet liegt, hoffen wir außerdem, dass damit weitere Modernisierungs- und Verdrängungsmaßnahmen abgewendet werden können.
Wir wünschen uns, dass sich Politiker*innen des Bezirks und die Stadt für bezahlbaren (Miet-)Wohnraum in unserem Haus, unserem Kiez und in Berlin einsetzen und sich in der Verantwortung sehen, dass die Stadt allen Menschen Platz und sicheren Wohnraum bietet.
Social Media Kanal
In der Presse
Der Mietendeckel könnte zu mehr Eigenbedarfskündigungen führen (29.10.2019)
Proteste gegen Verdrängung in Berlin: Der Kampf geht weiter (taz, 26.10.2019)
Protestfest am Protestpodest (Der Wahlberliner, 26.10.2019)
Video vom Protestfest (youtube)